Konzertkritik
Konzert vom 11.03.2016 im Raatssaal
Großer Salon zum Saisonabschluss
Pinneberger Tageblatt, 15. März 2016
Mit einem musikalischen Salon hat der Kulturverein Pinneberg seine aktuelle Saison abgeschlossen und sich mit einem würdigen Rausschmeißer in die Pause verabschiedet. Lieblingslieder der Romantik und Moderne standen am Freitag auf dem Programm.

Das kam an: Der Ratssaal war zum Bersten voll. Nur der musikalische Leiter des Vereins, Cord Garben, war erkrankt, und das Publikum musste auf seine Moderation verzichten. „Wir haben auch so einen sehr vergnüglichen Abend vor uns“, tröstete die Vorsitzende Gisela Bergner die Besucher in ihrer Begrüßung.
Gleich fünf Künstler teilten sich die Bühne in unterschiedlichen Ensembles. Die Sängerin Miriam Sharoni begeisterte die Zuhörer gemeinsam mit der Pianistin Aurélie Namont mit lieblichen und frechen Strauss-Arien, darunter der ewige Publikumsliebling „Mein Herr Marquis“. Besonderen Applaus bekam sie nicht nur für ihren nuancierten Gesang, sondern auch für ihre großartige Mimik beim „Schwips-Lied“, zu dem sie mit zwei Champagnergläsern auf die Bühne getorkelt kam.
Mit dem Cellisten David Stromberg gaben Sharoni und Namont das „Ave Maria“
von Bach/Gounod in einer besonderen Version wieder: Eine dritte Stimme hatte
der Cellist vor Jahren für eine Hochzeit geschrieben, sie kam aber nie zur
Aufführung – bis zu diesem Konzert. Stromberg spielte mit viel Gefühl und
geschlossenen Augen, selbst dann, wenn er Noten und Lesebrille hervorholte.
Einen Kontrast zu den sanften Stücken bot er mit Rimski-Korsakoffs „Hummelflug“.
Doch David Poppers „Elfentanz“ setzte mit Zweiunddreißigstelnoten im Staccato,
sogar noch einen drauf. Eine Neuerung kündigte Bergner zum Saisonabschluss
noch an: Den Kulturverein gibt es ab jetzt auch im Internet, wo sich
Interessierte über Programm, Kartenverkauf informieren und in den
E-Mail-Verteiler eintragen können.
Felisa Kowalewski (Artikel/Foto)