Anmerkungen zum Programm 2015/2016

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde und Mitglieder des Kulturvereins!

Eine alte Frage stellt sich jedem, der ein Programm zu konzipieren hat: Soll man, wenn sich alte Strukturen bewährt haben, daran rütteln? Um es ehrlich zu sagen, man muss sogar! Wir haben in den letzten Jahren versucht, in unseren Programmen alle Bereiche der Kammermusik abzudecken, vom Soloabend über Besetzungen von Trio und Streichquartett bis hin zum Oktett.

Und doch fehlte bisher die leichte Muse, wie wir sie jedes Jahr in großem Rahmen im Neujahrskonzert erleben, in unserer Reihe. Nun wollen wir am letzten Abend der Saison einmal berühmt-berüchtigte Piecen aus der großen Zeit der Salonmusik zu Gehör bringen und darüber nachdenken, warum die strenge Musikwissenschaft diese großartigen Werke nicht ernst nehmen will und sie sogar belächelt.

Doch, keine Sorge, von der „seriösen“ Musik werden wir wieder großartige Musik, von hervorragenden Musikern dargeboten, hören. Wie früher schon einmal gesagt, gibt es doch in jedem Programm Höhepunkte, ohne dass die übrigen Abende weniger Gewicht hätten. Das dürfte in diesem Jahr der Sonaten-Abend mit Tanja Becker-Bender sein. Sie ist Professorin an der Hamburger Musikhochschule und spielt mit ihrem ständigen Begleiter Peter Nagy von der Musikhochschule Stuttgart. Nun schon zum dritten Mal erleben wir Klaus Sticken, den sanften Pianisten mit dem ungewöhnlich klaren Ton.

Eine Premiere dürfte in ihrer Art einzigartig sein: Die erste Sinfonie von Johannes Brahms in einer zeitgenössischen Bearbeitung für Violine, Violoncello und Klavier vierhändig, die ich im letzten Jahr in der Staatsbibliothek Berlin gefunden habe. Und damit nun endlich das Doppelkonzert op. 102 von Brahms im Kammerkonzert aufgeführt werden kann, habe ich es – auf Wunsch des Berlin Piano Trios - für dieselbe Besetzung eingerichtet. Sie hören hier die Uraufführung!

Dem Dante-Jahr (750. Geburtstag des großen italienischen Dichters Dante Alighieri) widmen wir einen Nachklang mit Liedern und großen Klavierwerken Franz Liszts auf seine berühmten Texte. Dazu werden die gruseligen Illustration zur Divina Comedia von Gustave Doré projiziert. (Anmerkung: Die ursprüngliche Veranstaltung "AnDante" musste leider auf die Konzertsaison 2016/17 verschoben werden).

Noch ein Hinweis zur Programmgestaltung: Wenn Sie Wünsche bzw. Vorschläge haben, bitte zögern Sie nicht, sie an mich heranzutragen. Einem solchen Vorschlag verdanken wir beispielsweise das Salonkonzert.

Viel Freude bei den Konzerten wünscht Ihnen
Ihr Cord Garben

der sich seinerseits wieder darauf freut, in den Moderationen etwas zum Verständnis von Komponist und Werk beizutragen.

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